Laufband offiziell übergeben.

Erstmals neue Therapiemöglichkeit in der Kinderklinik

Der Vorstand des Fördervereins aus dem kleinen Eifeldorf überreichte der Leitung und dem Pflegedienst des Sozialpädiatrischen Zentrums in der Kölner Kinderklinik ein neues Therapie – Gerät für die Behandlung der kleinen Patienten, das durch die Arbeit der Helfer und Mitglieder des Vereins finanziert und angeschafft werden konnte, nämlich ein Laufband mit steuerbarer und individuell anzupassender Entlastung des Körpers.

Ärztlicher Leiter Dr.WalzDer zuständige ärztliche Leiter Dr. Waltz stellte dem Vorstand des För-dervereins und den "Stammeltern" Ännchen und Eduard Steffens Aufgabe und Ausstattung dieser medizinischen Einrichtung ausführlich vor, die ambulant, multidisziplinär und mit einem hohen Stellenwert der psy-chologischen Arbeit um die Nachsorge von Frühgeborenen, die Behandlung von Kindern mit Epilepsien oder mit Cerebralparesen bemüht ist.

Kinderärzte mit entwicklungsneurologischer Spezialisierung, Psychologen, Krankengymnastinnen, Ergotherapeuten, Logopäden, Heil-pädagogen und Sozialpädagogen arbeiten zusammen und stellen für jeden Patienten einen individuellen Behandlungsplan auf.

Dr. Waltz zeigte sich hocherfreut, dass nunmehr wieder ein wesentlicher Schritt zur Heilung und gezielten Behandlung gerade der Kinder mit spas tischen Lähmungen getan werden konnte. Wichtig ist dabei die Einbindung des familiären Umfeldes von Anfang an, um Entwicklungsauffällig-keiten rechtzeitig zu erkennen und rechtzeitig mit Beratung und Förderung eingreifen zu können, um dauern-den Behinderungen vorzubeugen oder die Folgen von Erkrankungen für das Kind und seine Familie mög-lichst gering zu halten. Die Selbständigkeit des Kindes soll gestärkt und seine Eingliederung in die Gesell-schaft gefördert werden. Nach Aussagen des Arztes geht man bei etwa 0,5 ‰ der Geburten davon aus, dass durch Sauerstoffmangel oder eine Blutung, sehr oft bei Frühgeburten, eine Schädigung des unreifen Gehirns ein treten kann. Die Folgen können spastische Bewegungsstörungen, verzögerte motorische Ent-wicklung, Einschränkung der Beweglichkeit bis hin zur Rollstuhlpflichtigkeit und mangelhafte geistige Ent-wicklung sein. Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren mit den unterschiedlichsten Entwicklungs-auffälligkeiten, körperlichen oder geistigen Behinderungen oder neurologischen Erkrankungen können u.a. durch Gymnastik, Hilfsmittelversorgung, Ergotherapie oder auch orthopädische Operationen behandelt werden.
 
Und hier bietet das von dem "Dörfer" Förderverein gestiftete Gerät eine wesentliche Hilfe. Dr. Waltz: "Stehen lernt man durch Stehen, Gehen durch Gehen." Gerade die Erfolge beim Gehen - Lernen mit Hilfe eines steu-erbaren Laufbandgerätes, bei dem das Körpergewicht angepasst entlastet werden kann, bereiten den jun-gen Patienten eine grosse Freude, jeder "Fort-Schritt" löst ein Glücksgefühl bei Kind und Eltern aus. Hiervon konnten sich die Eifeler bei einer Demonstration der Therapiemöglichkeiten an einem kleinen Patienten überzeugen.

Fabian und TherapeutinEr konnte zwar einen Fuß vor den anderen nur mit intensiver Hilfe setzen. Aber er strahlte vor Glück und Begeisterung über das Geleistete. Und bei allen Beobachtern der Szene war zu erkennen, wie beeindruckt sie von dem Erlebten waren.

Wie selbstverständlich ist für uns doch die einfachste Lauf- und Gehbewe-gung. Wer von uns hat sich Gedanken darüber gemacht, was da vor sich geht, wenn ein Kind anfängt, selbständig einen Schritt vor den nächsten zu setzen?

Dr. Waltz bezeichnete es als möglich, dass nun durch entsprechende Therapie und auf den Patienten abge-stimmte Behandlungsschritte das Laufen – Lernen bis zu einem halben Jahr vorverlegt werden kann. Das bedeutet gerade auch für die Eltern eine nicht zu unterschätzende Entlastung, da z.B. das Herumtragen – Müssen viel eher entfallen kann oder zumindest wesentlich erleichtert wird. Und sollte das Gehen dennoch weiterhin Schwierigkeiten bereiten, eine Mobilisierung der Gelenke und der Muskeln wird auf jeden Fall erreicht, und die Behandlung ist für alle Beteiligten wesentlich einfacher und weniger belastend. Die Thera-peuten können jede Phase zu jedem Zeitpunkt kontrollieren, abändern oder auch abbrechen, da alle dafür erforderlichen Bedienungselemente jeder Situation angepasst und eingerichtet werden können.

Mutter Fabian TerapeutinBisher war diese Form der Therapie in Köln nicht möglich, weil sie nicht nur teuer und personalintensiv ist, sondern weil einfach die Ausstattung dafür fehlte. Daher wurde die Stiftung des Fördervereins mit solcher An-teilnahme begrüsst. Zudem fand sich im grossen Haus ein geeigneter Raum, der ganz für das neue Gerät hergerichtet werden konnte. Eine ehemalige Patientin gestaltete ein grosses Bild, das eine ganze Wand ausfüllt und eine positive und aufmunternde Stimmung verbreitet.

Der Förderverein ist froh darüber, dass wieder ein Ergebnis seiner vielen Arbeit sichtbar und vorzeigbar geworden ist. Im "eigenen Haus" konnte ein neuer, aber wesentlicher "Fort"-Schritt erzielt werden, und alle Freun-de, Förderer und Spender des Vereins erfüllt das mit berechtigtem Stolz. Die Leitung der Kölner Klinik bedankte sich sehr herzlich bei den Eife-lern, die mal wieder gezeigt haben, welchen Erfolg persönlicher Einsatz und Hilfsbereitschaft mit sich bringen können. Und der Förderverein verspricht, auch in Zukunft nach besten Kräften mitzuhelfen, wenn es gilt, für seine kleinen Patienten neue Möglichkeiten der Heilung und Behandlung bereitzustellen.

zurück